Hormonbehandlung (Allgemeines):
Hormone steuern unser Wohlbefinden, regulieren den Stoffwechsel, Herzkreislauf und auch unseren Schlaf. Deshalb sollten Störungen im Hormonhaushalt durch eine Hormontherapie präzise behandelt werden. Eine Hormontherapie bedeutet immer einen Eingriff in komplexe Hormonkreisläufe. Eine dauerhafte Therapie mit Hormonen programmiert die Zellen und sorgt für dauerhafte, unter Umständen auch lebenslange Veränderungen.
Die Einleitung einer Therapie mit Hormonen ist deshalb abhängig von dem Zeitpunkt des Therapiebeginns (zum Beispiel Menopause), dem Tagesrhythmus (zum Beispiel Schilddrüsenhormone bei Hashimoto – Erkrankung) und der Dosis. Hormone, die zur Therapie von Störungen der Drüsenfunktion eingesetzt werden, sind immer „bioidentisch“ und „naturidentisch“, sonst würden sie nicht wirken. Hormone helfen, das Wohlbefinden von Mann und Frau wiederherzustellen. Wichtig ist es deshalb, die Hormontherapie individuell anzupassen.
Hormontherapie bei Schilddrüsenerkrankungen und starken Belastungen („Stress"):
Bei Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen ist darauf zu achten, welche Begleiterkrankungen noch vorhanden sind. Wichtig ist zu wissen, dass Schilddrüsenhormone nicht nur unsere Stressempfindsamkeit verändern, sondern auch die Schlafqualität beeinflussen.
Hormontherapie in den Wechseljahren (Menopause):
Fast 20 % der Frauen durchlaufen die Wechseljahre ohne Beschwerden. Bei Patientinnen mit Beschwerden helfen häufig schon einfache Veränderungen in der Ernährung und auch im Lebensstil. Eine Hormontherapie sollte dann eingeleitet werden, wenn diese Maßnahmen das Wohlbefinden nicht verbessern. Wichtig ist: Frauen in der Menopause steuern die Hormontherapie selbst („personalisierte Medizin"). Bei dauerhaften Beschwerden, die häufig verbunden sind mit einer schlechteren Lebensqualität, sollte mit dem Beginn einer Therapie mit den wichtigsten Hormone wie Östrogen und Progesteron nicht zu lange gewartet werden. Je früher begonnen wird, desto vielfältiger sind die positiven Wirkungen der Hormontherapie.
Hormone, Hormontherapie und Älterwerden:
Die Hormone passen sich unserem Älterwerden an. Dies ist deshalb auch bei der Hormongabe bei bestimmten endokrinologischen Erkrankungen zu berücksichtigen. Die Therapie mit Schilddrüsenhormon bei einer Zwanzigjährigen ist anders durchzuführen als bei einer 70-jährigen Frau. Ähnlich ist es auch mit dem Testosteron bei dem älterwerdenden Mann. Die Hormontherapie sollte deshalb immer ganzheitlich verstanden werden: die Begleiterkrankungen müssen berücksichtigt werden und das Alter.
Hormone und Sport:
Bewegung steuert unser Wohlbefinden. Die Intensität und die Dauer des Sports verändern unter Umständen Hormonkreisläufe. Bei Patienten, die eine Hormontherapie erhalten, es ist deshalb wichtig, die sportliche Leistungsfähigkeit bei der Dosierung der Hormone zu berücksichtigen.