Systemerkrankung
Osteoporose ist eine komplexe Erkrankung, nicht nur des Knochens, sondern des gesamten Stoffwechsels und der Gefäße. Deshalb findet man häufig bei Patienten mit Osteoporose auch eine „Gefäßverkalkung“ , Diabetes oder auch Herzkreislauferkrankungen (J.Miner.Stoffwechs.2014; 21: 96-101).
Nicht nur Bewegungsmangel, Östrogen- und Testosteronmangel und ein niedriger Vitamin D- Spiegel verringern die Knochendichte, sondern auch eine schlechte Insulinwirkung (Insulinresistenz), die häufig mit einer Fettleber verbunden ist. Diese frühe Störung im Zuckerhaushalt stört die „Zellreinigung“ (genannt Autophagie, Nat.Rev.Endocrinol 2014, 10:322) und begünstigt dadurch die Entstehung der Atherosklerose („Gefäßverkalkung“), Osteoporose, aber auch andere Erkrankungen, wie z.B. und der „Zuckerkrankheit“ (Diabetes mellitus). Dies bedeutet aber auch, dass eine Therapie dieser Erkrankungen häufig auch den Knochenstoffwechsel verbessert.
In unserem Labor messen wir den Knochen-Anbau- und Abbau und erfassen so frühe Störungen im Knochenstoffwechsel. Eine Knochendichtemessung in der Lendenwirbelsäule und am Oberschenkel geben zusätzlich Informationen über die Kompaktheit des Knochens und dient dann der Verlaufskontrolle im Rahmen der Therapie.
Der Knochenstoffwechsel wird durch folgende Faktoren beeinträchtigt:
- Familiäre Belastung mit Osteoporose
- Chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus und Nierenerkrankungen
- Chronischer Bewegungsmangel (z.B. Lähmungen)
- Menopausale, rauchende Frauen: Rauchen blockiert schon früh die Östrogenwirkung am Knochen, so dass bei Östrogenmangel, z.B. in der Menopause, die Knochendichte schneller abnimmt.
- Untergewicht und Fehlernährung
- Männer mit Testosteronmangel
- Lang- und Kurzzeit-Cortisontherapie